Sehr geehrter Herr Landrat Danner,
    die Bevölkerung unseres Landkreises Konstanz wird durch entscheidende  Fehler des verantwortlichen baden-württembergischen Sozialministers,  Herrn Manfred Lucha MdL in der Versorgung mit Impfstoffen und bei der  Organisation der Impfabläufe in unverantwortlicher Weise benachteiligt.  Sie hatten in Ihrem Schreiben an Herrn Sozialmister Lucha MdL bereits  auf entsprechende Defizite hingewiesen.   
  Wie ständig wachsende Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger bestätigen,  wurde noch keinerlei Abhilfe von Seiten des Landes geschaffen. Dies ist  für die gewählten CDU-Vertreter in der Stadt und im Landkreis Konstanz  nicht hinnehmbar. Nach den Veröffentlichungen des RKI Stand 28.02.21  steht Baden-Württemberg mit einer Impfquote von 4,7% im hinteren Drittel  aller Bundesländer. Bricht man die derzeit bekannten Zahlen der  bisherigen Impfungen im Landkreis auf die Kreisbevölkerung herunter,  ergibt sich eine Impfquote von rund 3% - auch wenn diese Zahl sicherlich  nicht komplett verifiziert werden kann, da es z.B. Impfausweichler in  andere Landkreise gibt, so zeigt sie doch eine nicht hinnehmbare Tendenz  der starken Benachteiligung unserer Kreisbevölkerung.   
  Im Interesse der Gesundheit der Landkreisbewohner sehen wir uns deshalb  veranlasst, Sie als Landrat um eine weitere rasche Intervention bei  Herrn MP Kretschmann und bei Herrn Sozialund Integrationsminister Lucha  zu bitten:   
  Die Benachteiligung und Gesundheitsgefährdung unserer Bevölkerung durch  die bisher mangelhafte Verteilorganisation muss umgehend gestoppt  werden! Die ständigen „Geduldsappelle“ und Entschuldigungsstrategien  müssen durch kompetentes Handeln in Stuttgart ersetzt werden. Da es  innerhalb Baden-Württembergs eklatante Unterschiede in der Versorgung  der Bevölkerung gibt, liegt die Verantwortung für die  Impf-Misswirtschaft eindeutig beim Land.  
  Konkret fordern wir: 
  1. Die desaströse unprofessionelle Planung zum Erhalt eines Impftermins  muss professionell, transparent und effektiv reformiert werden. 
  2. Die Zuteilung der Impfmittel muss umgehend die absolut gleiche  Chancengerechtigkeit garantieren. Der Landkreis Konstanz muss adäquat  nach seiner Bevölkerungszahl versorgt werden. Wir sind sicher, dass eine  gerichtliche Klage erfolgreich wäre. 
  3. Der Gesundheitsminister muss rückhaltlos dafür sorgen, dass die  Verzögerungen beim Ablauf der täglichen Impfungen durch eine völlig  unzureichende IT-Technik umgehend vermieden werden: Das Zentrum in  Singen muss durch Optimierung der unzureichenden IT-Struktur fit gemacht  werden. Offenbar vorhandene Wartezeiten vor den Türen des Kommunalen  Impfzentrums Singen aus technischen Gründen deuten auf Inkompetenz der  zentralen IT-Konzeption des Landes hin. 
  4. Für Pendler zu Arbeitsplätzen in der Schweiz müssen auch in diesem Landkreis zentrale Testzentren geschaffen werden. 
  5. Die Einrichtung eines 2.Impfzentrums im Landkreis in der Stadt  Konstanz als Außenstelle des KIZ Singen, sobald genügend Impfstoff  vorhanden ist. Mit den beiden unmittelbar in der Nachbarschaft gelegenen  Gemeinden Allensbach und Reichenau leben hier rund 100.000 Menschen.   
  Durch die für unseren Landkreis nachteilige Situation entstehen weitere  Folgeprobleme. So muss es möglich sein, wie in anderen Landkreisen auch,  dass Nachimpfaktionen in den Pflegeund Wohnheimen durch bereits  geimpfte Einrichtungen sicherzustellen. Ab 15 Nachzügler können für  solche Einrichtungen laut Impfverordnung Nachimpfungen durch mobile  Impfteams durchgeführt werden. In vielen Regionen sind diese  Nachimpfungen bereits angelaufen.   
  Weiterhin wäre es für bestimmte Berufsgruppen sinnvoll, entweder durch  mobile Impfteams oder durch Sammeltermine im KIZ zeitnah Impfangebote zu  eröffnen. Wir denken hierbei an medizinisch/therapeutisches Personal in  Praxen usw., aber auch an die vielen Mitarbeitenden in den ambulanten  Pflegediensten in unserem Landkreis.   
  Sehr geehrter Herr Landrat Danner, wir bitten Sie um unterstützende  Weitergabe an die Landesregierung, nachdem sich offenbar unsere beiden  Landtagsabgeordneten der Grünen bisher nicht erkennbar oder nicht  erfolgreich um eine Lösung bemühen.  
  Die CDU Kreistags- und Gemeinderatsfraktion